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Musikalische Schule

Das Cantaleum Zürich schliesst eine Lücke im Bereich der kulturellen Bildung in der Schweiz. Die Schule hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer schulischen und musikalischen Entwicklung optimal zu fördern.

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Im Zentrum der musikalischen Ausbildung am Cantaleum steht die Stimme als ureigenes Instrument. Die Schulung der Stimme mit einer durchdachten, dem kindlichen Kehlkopf adäquaten Stimmbildung ist die Grundlage für das Musizieren – sei es in Gruppen (kammermusikalisch, chorisch) oder solistisch. Die damit erworbenen Fähigkeiten ermöglichen eine kreative Zielsetzung.

 

Darüber hinaus empfiehlt die Schulleitung des Cantaleum Zürich ergänzenden Instrumentalunterricht. Die optimale Wahl eines geeigneten Instrumentes und fachlich hervorragende Lehrpersonen sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Die aus der musikalischen Bildung hervorgehende Kunst steht niemals für sich allein: sie muss sich an der kritischen Zuhörerschaft messen. In Konzerten verschiedenster Art zeigen die Kinder ihr Können und die Fortschritte ihrer Arbeit. Das Beschenken der Zuhörerinnen und Zuhörer wird zum beglückenden Erlebnis und wiederum zum Geschenk für die Kinder und Jugendlichen selbst. Solche aussergewöhnlich positiven Momente in der Jugend können nicht hoch genug bewertet werden und bleiben ein Leben lang wirksam.

 

Frühe Musikerziehung mit Schule zu verbinden, ist eine ideale Möglichkeit, Kindern positive Leitbilder zu geben und ihre Lernmotivation zu stärken.

Musikalisches Konzept

Konrad von Aarburg

Künstlerischer Leiter Zürcher Sängerknaben

Co-Schulleiter Cantaleum Zürich

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Das Musizieren

Das Musizieren ist ein zentraler Bestandteil der Schule Cantaleum. Erfahrungswerte über lange Zeit haben gezeigt, dass sich differenziertes Auseinandersetzen mit anspruchsvoller Musik erfolgreich auf die Persönlichkeitsentwicklung und den Werdegang junger Menschen auswirkt. Auch in wissenschaftlichen Untersuchungen ist dieser Fakt inzwischen zahlreich belegt.

 

Musizieren beinhaltet Empfindung, welche es in differenzierter Art und Weise auszudrücken gilt. Wir kreieren dazu eine Vorstellung, die wir mit Hilfe unserer individuellen Persönlichkeit vermitteln möchten. Unsere Fantasie, unsere Vorstellungskraft sind hier von entscheidender Bedeutung, wie auch der Wille, in uns hineinzuhören und unsere Persönlichkeit zu reflektieren. Musik kann dann eine Auseinandersetzung mit – vorerst einmal – uns selbst bedeuten.

 

So wie in der bildenden Kunst unsere Hände das Werkzeug für die daraus entstehenden Werke sind, so ist es in der Musik eben das Musikinstrument. Das ureigenste und persönlichste bleibt die menschliche Stimme. Ihre Entwicklungsmöglichkeiten und Finessen sind beispiellos in der Natur.

 

Das Singen

Jeder Mensch kann singen, jeder Mensch kann dabei Emotionen empfinden. Oft wird gesungen, wenn wir Freude ausdrücken möchten, aber ebenso intensiv auch, wenn wir Leid beklagen, unsere Seele nach aussen kehren möchten. Die Intensität und die Vielfalt des Ausdrucks hängen dabei direkt mit den gesangstechnischen Möglichkeiten zusammen, die uns zur Verfügung stehen.

 

Singen bedeutet Auseinandersetzung mit Körper und Psyche, mit Charakter und Seele. Auch hier haben wir es mit Selbstreflexion zu tun. Am Cantaleum erlernen die Kinder genau diese Kompetenzen: Wie atmen wir? Wie ist meine Körperhaltung? Wie entwickle ich Resonanz? Wo sind meine Blockaden? Wie wirkt mein Gesang, meine Stimme auf die Mitmenschen? Welches Zusammenspiel von diversen Nuancen braucht es, bis ein Gesangston sich selber verstärkt, meine Stimme tragend, resonanzfähig wird?

 

Immer wieder erleben wir am Cantaleum und in unseren Chören, welche entscheidende Bedeutung die Resonanz unserer eigenen Stimme oder die der anderen Musizierenden auf die Menschen hat. Sie zu entdecken ist eine Offenbarung für viele, die sich auf diese Reise begeben haben.

 

Der nächste Schritt: Gemeinsam musizieren!

 

Das Chorsingen

Sobald wir beginnen, unsere musikalischen Kompetenzen mit anderen Menschen gemeinsam zu praktizieren, erschliesst sich uns noch eine ganz andere Dimension des Musizierens. Nicht nur die Mehrstimmigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle:

Beim Chorsingen verfolgen wir ein gemeinsam definiertes Ziel, streben in einem kreativen Prozess fokussiert auf die Interpretation eines Werkes zu, dessen Resultat in den meisten Fällen zu einer von Glücksgefühl begleiteten Zufriedenheit führt. Je anspruchsvoller die Musik, desto ausgeprägter sind die Anforderungen, aber auch deren positive Effekte auf unser Wohlbefinden.

 

Die Musizierenden haben mit ihren individuellen Fähigkeiten und Charakteren ein gemeinsames Ziel vor Augen. Das Gelingen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste dabei scheint das „Aufeinander-Hören“ zu sein. Das Geheimnis des Zusammenwirkens ist das Wechselspiel zwischen den leisen und den lauten Tönen. Die leisen lassen den Anderen zu Wort kommen, mit den lauten darf ich mich zu Wort melden. Das gleichzeitige Hören und Gehörtwerden führt schlussendlich zu einem in detaillierter Arbeit errungenen Wohlklang, der nicht nur die Musizierenden, sondern auch die Zuhörenden nachhaltig erfreuen wird.

 

Der Grund für die Beschäftigung in erster Linie mit klassischem Chorgesang liegt gerade in besonderem Masse darin, dass wir hier oft auch die „leisen Töne“ finden. Gelingen diese, machen die „lauten“ umso mehr Spass.

 

Instrumental

Selbstverständlich gelten die oben erwähnten Fakten in fast gleichem Masse für das Musizieren mit Musikinstrumenten. Auch diese Kompetenzen fördern wir am Cantaleum gerne, indem wir unseren Schüler*innen den Raum und die Zeit geben, ihr bevorzugtes Instrument zu trainieren, um dann in einem Orchester oder solistisch musizieren zu können.

 

Der Schwerpunkt im Unterricht bleibt aber deshalb beim Gesang, weil dieses Instrument jede/r mit sich trägt und es wie oben erwähnt unser ureigenes Ausdrucksmittel ist.

 

Voraussetzungen / Werkzeuge

Im Zentrum des Musikunterrichtes am Cantaleum steht die Ausbildung der Stimme durch chorische oder individuelle Stimmbildung. Zusätzliche Kompetenzen, welche für den Erfolg der musikalischen Ausbildung erforderlich sind, seien hier stichwortartig aufgeführt:

 

  • Notenlesen / -schreiben

  • Kenntnis der Modi (Dur, moll usw.)

  • Rhythmische Kenntnisse und Fähigkeiten

  • Funktionale Analyse

 

Ergänzt wird der Musikunterricht zudem durch Musikgeschichte und Werkbetrachtungen, Theater, Tanz.

 

Warum muss Musikunterricht sein?

Das an sich selber und an der Musik intensive und vertiefte Arbeiten ist ein Wert, der nicht mehr selbstverständlich scheint. Unsere Kinder müssen sich in einer absolut vernetzten Welt behaupten, die oft keine Zeit für Gründlichkeit und Tiefgang erlaubt. Am Cantaleum möchten wir ein Stück davon bewahren. Der Oberflächlichkeit und „Hülle“ sollen Inhalte entgegenstehen!

Musizieren braucht Durchhaltewille, der aber durch gestärkte Persönlichkeit und Freude belohnt wird.

 

Anspruchsvolle Musik wirkt auf Menschen harmonisierend, Singen baut nachweislich Stress ab. Musizieren fördert die Konzentrationsfähigkeit und ist gemeinschaftsbildend.

 

Zum Schluss noch der Hinweis auf ein paar musikalische Kostproben:

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