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"Im Kreise sich dreh'n" - trio oreade

Di., 26. Juni

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Haus Sonnenberg

Das Zürcher Ensemble nimmt Sie mit auf einen Rundgang durch die verschiedenen Tonarten. Auf diese Weise entstehen einzigartige Kombinationen aus neuen und alten Werken der Musikgeschichte.

"Im Kreise sich dreh'n" - trio oreade
"Im Kreise sich dreh'n" - trio oreade

Zeit & Ort

26. Juni 2018, 19:30

Haus Sonnenberg, Oberer Heuelsteig 15, 8032 Zürich, Switzerland

Über die Veranstaltung

Programm

  • Johann Sebastian Bach -  aus «3-stimmige Sinfonien» BWV 787-801  (ca. 15 Min.)
  • Karl-Heinz Stockhausen - «H» "Waage" (ca. 1 Min.)
  • Volkmar Andreae -  Streichtrio d-moll op. 29 (1917)  (ca. 15 Min.)
  • Ludwig van Beethoven -  Streichtrio op. 9/2 D-Dur  (ca. 25 Min.)

Über die Künstler

Yukiko Ishibashi, Violine Ursula Sarnthein, Viola Christine Hu, Cello

Das trio oreade erregte beim Internationalen Wettbewerb für Streichtrio  in München 2012 große Aufmerksamkeit. Es wurde mit dem 1. Preis  ausgezeichnet - ein 2. Preis wurde nicht vergeben. Seither präsentierte  es sich an renommierten Kammermusikreihen und gab unter anderem  im Mai 2014 sein vielbeachtetes Debüt in der Tonhalle Zürich. Es trat  bereits an verschiedenen Festivals auf, wie etwa an den „klang“  Musiktagen auf Schloss Meggenhorn bei Luzern oder an den  Sommerkonzerten im Stift Melk (Österreich). Im August 2016 gab das  trio oreade sein Debüt beim Menuhin Festival in Gstaad.  2014/15 folgten Einladungen u.a. ins Holzhausenschlösschen Frankfurt,  La Marotte (Affoltern a. Albis) und zur Schlossmediale Werdenberg, wo  das Trio ein neues Werk von Helmut Oehring uraufführte. Nach dem  Gewinn des Kammermusikwettbewerbs der August Pickhart Stiftung im  Januar 2014 wurde es für ein Konzert der Reihe der  Kammermusikgesellschaft Basel (17.3.15) eingeladen, welches sowohl  auf CD als auch auf DVD mitgeschnitten wurde, im Handel erhältlich ist  und von der Presse hochgelobt wurde.  Seit Herbst 2017 spielt das Trio auf Instrumenten von Antonio Stradivari "King  George" 1710, "Gibson" 1734 und "De Kermadec Bläss" 1698 -  großzügige Leihgaben der Stradivari Stiftung Habisreutinger.  Die drei erfolgreichen, in Zürich und Hamburg lebenden Musikerinnen  spielten in verschiedenen Ensembles, bevor sie sich  zusammenschlossen, um sich mit Leidenschaft der solistischsten und  transparentesten Gattung der Streicher-Kammermusik, dem Streichtrio,  zu widmen.Yukiko Ishibashi (Vl) und Ursula Sarnthein (Va) errangen  beim Kiwanis-Kammermusik Wettbewerb 2001 in Zürich den 1. Preis.  Mit der Cellistin Christine Hu hat das Trio 2012 sein heutiges Gesicht  bekommen.  Von 2013-2015 arbeitete das trio oreade mit Rainer Schmidt (Hagen  Quartett) im Rahmen des Graduate Courses an der Hochschule für  Musik Basel. Weitere Impulse kamen von Heinrich Schiff, Thomas  Grossenbacher und Giovanni Antonini.

Die drei Musikerinnen beschreiben ihre Zusammenarbeit als bereichernd und begeisternd. Trotz der verschiedenen Kulturen, aus  denen sie stammen, sprechen sie eine gemeinsame musikalische  Sprache. Es ist dem Trio ein Anliegen, dem Publikum spannende,  durchdachte Programme zu präsentieren und Altes mit Neuem in  Beziehung zu bringen.  Neben der großartigen Kernliteratur von Mozart bis Schubert führt das  Ensemble auch weniger bekannte Streichtrios aus allen Epochen auf.  Mit großem Interesse beschäftigt es sich mit der Literatur des  20.Jahrhunderts- so spielte es am Kammermusiktag der Tonhalle Zürich  im Juni 2014 Werke von Györgi Kurtàg sowie das Streichtrio op.45 von  Arnold Schönberg.  Das trio oreade hat sich zum Ziel gesetzt, mit kompromisslosem  Ausdruckswillen die Intention jedes Komponisten zum Klingen zu  bringen und die Musik beseelt und lebendig atmend miterlebbar zu  machen.

Die NZZ schreibt über das Zürcher Debüt in der Tonhalle:

"...begeisterten die drei Frauen mit einer zündenden Interpretation von  Beethovens Streichtrio in G-Dur op. 9/1. Perfektes Zusammenspiel auch  hier, darüber hinaus eine glückliche Verbindung von emotionalem  Engagement und formaler Übersicht in allen Sätzen. Und im virtuosen  Finale paarte sich die Spannung des rastlosen Vorwärtsstrebens mit  einer unerhörten Leichtigkeit des  Vortrags.“  - „Der klassische Konzertbetrieb wird immer wieder totgesagt, weil er  unfähig sei, sich dem Wandel der Zeiten anzupassen. Wie lebendige  „Klassik“ im frühen 21. Jahrhundert aussehen könte, hat  das trio oreade bei seinem Kammermusikabend in der Tonhalle Zürich  modellhaft gezeigt (...) Das Modell der Programmgestaltung lautet das  Neue selbstverständlich neben das Alte stellen und dabei ein reiches  Beziehungsnetz schaffen“  - Neue Zürcher Zeitung vom 13.5.2014

Über das Programm

J. S. Bach (1685-1750): aus 3-stimmige Sinfonien (BWV 787–801)

Sinfonia D-Dur,

Sinfonia E-Dur,

Sinfonia f-moll,

Sinfonia G-Dur,

Sinfonia a-moll

K. H. Stockhausen: „H“„Waage“

J. S. Bach (1685-1750): Sinfonia C-Dur

Volkmar Andreae: Streichtrio d-moll op. 29 (1917)

Ludwig van Beethoven: Streichtrio op. 9/2 D-Dur

Es gibt ein Lied mit dem Text

„Es führt über den Main eine Brücke aus Stein - wer darüber will geh’n, muss im Tanze sich dreh’n.“  Dieser Liedtext hat uns zum Konzerttitel inspiriert. Statt „Tanz“ heisst es Kreis - aber das Zwingende bleibt:

Der Quintenzirkel hat viele Komponisten durch die  Jahrhunderte fasziniert. Seine 15 Inventionen und Sinfonien hat Bach in  der Reinschrift aufsteigend nach Tonarten angeordnet. Der  zeitgenössische Komponist Karl-Heinz Stockhausen sagte einmal: „In 20  Jahren spricht niemand mehr von Bach und den Klassikern“. Er hat nicht  recht behalten; hier nun machen wir im Gegenteil die Synthese hörbar,   indem wir bei der 7. Tonstufe einen kurzen „musikalischen Gedanken“ aus  seinem eigenen Zyklus „Tierkreis“ integrieren.

Das  Streichtrio von Volkmar Andreae ist eine romantische Trouvaille eines  früheren Chefdirigenten des Tonhalle-Orchesters Zürich, der selbiges -  angeblich mit eiserner Hand - von 1906 bis 1949, also 43 Jahre lang  leitete. Auch sein Werk passt zu unserem Titel: Ein Thema zieht sich,  kunstvoll verarbeitet, durch alle Sätze. Die Tonsprache seines  Streichtrio bleibt ganz im spätromantischen Rahmen, ein Thema zieht sich  durch alle 3 Sätze. Einem lyrischen 1. Satz folgt ein spritziges  Scherzo, bevor das Stück nach einer dramatischen langsamen Einleitung  ein fulminanter Schlusssatz folgt.

D-Dur ist Anfangs- und Endpunkt. Wir bewegen uns vom D aus  nach oben, bis wir wieder bei D angekommen, Beethovens  Streichtrio in   D-Dur musizieren.   Dass das Streichtrio nicht die gleiche Geltung erreichen konnte wie  Streichquartett oder Klaviertrio, liegt nicht zuletzt daran, dass die  drei Spieler buchstäblich alle Hände voll zu tun haben, um die  Vollstimmigkeit eines Quartettsatzes zu suggerieren. In Beethovens Trios  Opus 9 führt dieses dauernde Dialogisieren und klangliche Expandieren  zu einer für die Spieler extrem fordernden Musik. Beethovens “Elan”,  sein unbedingter Wille, an die Grenzen des Spielbaren zu gehen, wird  gerade hier, im zweitkleinsten Genre der Streicherkammermusik, deutlich.

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